Der umfassende Ratgeber zu Wollläusen: Erkennung, Bekämpfung und Prävention

Wollläuse: Winzige Schädlinge mit großer Wirkung

Wollläuse, oder auch Schmierläuse genannt, sind kleine, weiße Schädlinge, die vor allem an Zimmerpflanzen immer wieder zu erkennen sind. Wie andere Pflanzenläuse ernähren sich die winzigen Wollläuse von Pflanzensaft, den sie durch Einstichstellen aus den Blättern und Trieben saugen. Dabei verletzen sie die Wirtspflanzen und machen sie anfällig für Pilz- und Viruserkrankungen, die zum Teil sogar durch den Einstich selbst übertragen werden. Ein Befall mit Wollläusen sollte daher immer gezielt behandelt werden, um ein Ausbreiten der Schädlinge zu verhindern und Schäden an Zimmer- und Nutzpflanzen möglichst gering zu halten. Wird ein Befall zu lange ignoriert, kann er schlimmstenfalls zum Absterben der Wirtspflanze führen. Aber wie sehen Wollläuse aus und wie kann auf ökologische Weise gegen sie vorgegangen werden?

In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, wie Sie Wollläuse/Schmierläuse erkennen und was Sie gegen einen Befall tun können, ohne Ihre Pflanzen chemischen Pestiziden und ihren giftigen Rückständen auszusetzen. 🔎

Das Schadbild von Wollläusen: Erkennen der Anzeichen

Das Schadbild von Wollläusen ähnelt dem verschiedener anderer Pflanzenläuse, wie dem der Blattlaus. Durch den Saugvorgang an Blättern und Trieben werden Giftstoffe in die Einstichstelle abgegeben, die gemeinsam mit dem Verlust des Pflanzensaftes zu Verkrüppelungen, Verwelken und Vergilben der befallenen Pflanzenteile führen. Dazu stellt sich ein allgemeines Schwächegefühl ein, die Pflanze wird anfälliger für verschiedene Pilze und Viruskrankheiten und kann Wachstumsstörungen zeigen. 

Woran erkenne ich die Wolllaus?

Die Wolllaus, oder auch Schmierlaus genannt, ist bei ersten Krankheitsanzeichen der Wirtspflanze dann in aller Regel aufgrund ihrer auffälligen Färbung etwas besser zu erkennen als andere Lausarten: 

Schmierläuse verraten sich durch ihre schneeweiße Farbe und die “fluffigen” Kolonien. Eine Wolllauskolonie sieht aus wie ein Wattebausch, der an der Pflanze anhaftet. Das sticht sehr viel eher ins Auge, als die teils gut getarnten Kolonien von zartgrünen Blattläusen oder Milben. Die Schädlinge sammeln sich dazu gern in Blattachseln, wo sie ihrem Wirt in Ruhe zu Leibe rücken können. Wollläuse oder Schmierläuse lassen sich häufig an Zimmerpflanzen wie Kakteen, Orchideen, dem Elefantenfuß oder Sukkulenten nieder. Im Freiland bevorzugen Wollläuse Hortensien oder verschiedene Obstbäume, während hier der angerichtete Schaden jedoch in aller Regel deutlich geringer ist, als an Zierpflanzen in Innenräumen.

Effektive Strategien zur Bekämpfung von Wollläusen

Die Bekämpfung von Wollläusen/Schmierläusen ist bei einem Befall leider unumgänglich. Von alleine löst sich ein Bestand in aller Regel nicht auf, sondern verbreitet sich mit recht hoher Geschwindigkeit weiter, werden ihm gute Bedingungen geboten. Und das ist in unseren beheizten Innenräumen leider fast immer der Fall! 

Unbehandelt verbreiten sich Wollläuse damit von einer kleinen Kolonie am Gummibaum schnell auch über andere Zimmerpflanzen und bald hat man Wollläuse auch an Orchideen, der Monstera und dem Zitronenbaum. Ein verbreiteter Befall ist dann deutlich schwieriger zu kontrollieren, da jede befallene Pflanze gezielt behandelt werden muss. Bleiben einzelne Herde unbehandelt, kann der Schädlingsbestand nach kurzer visueller Verbesserung erneut aufflammen. 

Um Wollläuse also effektiv zu bekämpfen, sollten geeignete Mittel gegen Wollläuse angewendet und von Versuchen mit Hausmitteln im besten Fall abgesehen werden. Lesen Sie dazu im unteren Abschnitt weiter, wie Hausmittel gegen sehr leichten Wolllausbefall und zur Prävention eingesetzt werden können. 

Die effektive Bekämpfung:
Zur tatsächlichen Bekämpfung stehen zwei effiziente Möglichkeiten offen: 
Wollläuse lassen sich chemisch bekämpfen oder auf natürliche Weise, mit gleichwertig effektiven Ergebnissen. 
Der Einsatz von Nützlingen wie der Florfliegenlarve hat sich hier gegenüber vielen anderen Bekämpfungsmaßnahmen durchgesetzt, da diese Lösung als ökologisch, verträglich und besonders wirkungsvoll heraussticht.

Wie funktioniert es?
Jede befallene Pflanze wird zur Behandlung im besten Fall einmalig, bei intensivem oder besonders hartnäckigen Befall wiederholt mit Florfliegenlarven bestückt. Diese winzigen Räuber machen sich umgehend auf die Suche nach ihrer Nahrungsquelle, den Wollläusen, Schmierläusen, oder auch Blattläusen und Spinnmilben. Dieser Nützling kann somit auch dann erfolgreich eingesetzt werden, wenn sich die genaue Art des Pflanzenlausbefalls nicht eindeutig bestimmen lässt. 

Im Heranwachsen verzehren Florfliegenlarven dann proportional mehr und mehr Schädlinge, so dass sie einen Befall innerhalb von 14-21 Tagen in aller Regel sehr erfolgreich zurückdrängen können. Die winzige Larve selbst ist dabei völlig ungefährlich für Mensch und Tier und schädigt ihren Lebensraum die Pflanze in keiner Weise. 

Verpuppt sich die Florfliegenlarve erfolgreich zur ausgewachsenen Florfliege, dann nimmt das winzige, zarte Insekt nur noch Nektar und Blütenpollen zu sich, sofern diese zur Verfügung stehen. Und natürlich stellt auch die Florfliege keinerlei Gefahr für Mensch oder Tier dar, so dass Florfliegenlarven auch in Innenräumen und sogar in Haushalten mit Tieren oder Kindern verwendet werden können. 

Die Florfliege ansiedeln!
Im Außenbereich, wo sich Wollläuse immer wieder auf Hortensien oder dem Olivenbaum niederlassen, ist eine Ansiedlung der Florfliege sogar langfristig von Nutzen. Durch die Behandlung im Freien werden Wollläuse und Schmierläuse auch dort effektiv bekämpft. Die erwachsenen Florfliegen finden im Freien zudem die Bedingungen vor, die sie für eine erfolgreiche Fortpflanzung benötigen und können sich so in ihrem natürlichen Lebensraum vermehren. Die künftigen Larven tragen dann erneut zur Schädlingsbekämpfung bei - ein völlig natürlicher Mechanismus greift und reguliert das Verhältnis zwischen Schädling und Nützling nachhaltig und auf ökologische Weise.

Natürliche Wege und Hausmittel gegen Wollläuse

Hausmittel gegen Wollläuse, oder auch Schmierläuse genannt, gibt es reichlich und für jeden Geldbeutel. Nicht alle diese Mittel sind jedoch für die Anwendung auch zu empfehlen und können im schlimmsten Fall zu weiterer Erschöpfung der befallenen Pflanze führen. Bei der Anwendung von Hausmitteln ist daher Vorsicht geboten und der Schädlingsbestand sollte während dem Einsatz von Spülmittel, Teebaumöl oder Backpulver gegen Wollläuse genau beobachtet werden. 

In der Regel können Hausmittel vorsichtig angewendet zur Prävention und gegen sehr leichten Befall hilfreich sein. Hat sich die Wolllaus jedoch erst einmal etabliert, sind Hausmittel häufig nicht mehr ausreichend und eine effektive, professionelle Behandlung ist in aller Regel unumgänglich.

Möchten Sie es dennoch mit Hausmitteln versuchen, dann gibt es einiges zu beachten:

  1. Spülmittel, Teebaumöl oder Natron gegen Wollläuse sollten über einen ausreichend langen Zeitraum angewendet werden. In der Regel sind hier regelmäßige Behandlungen alle paar Tage über mehrere Wochen hinweg notwendig, um Ergebnisse erzielen zu können.

  1. Dabei ist es wichtig zu beobachten, ob die Behandlung die Pflanze schwächt und ggf. damit anfälliger für Sekundärerkrankungen macht. 
    Spülmittel und Natron verändern den PH-Wert an der Pflanzenoberfläche, was einem geschwächten Exemplar zu schaffen machen kann.

  1. Teebaumöl muss, wie andere Hausmittel auch, sehr gezielt auf die Wollläuse aufgebracht werden, um einen Effekt zu gewährleisten. Dazu sollte sichergestellt werden, dass die Lösung nicht auf die Erde und damit ans Wurzelreich der Pflanze gelangt.

  1. Ein Abbrausen, wie es immer wieder als Hausmittel zu finden ist, ist daneben nur bedingt wirksam und kann lediglich sehr grobe Kolonien von den Pflanzenteilen lösen. Eine vollständige Aufklärung des Befalls wird dieses Vorgehen jedoch nicht hervorbringen können. 

Wegen ihrer Effektivität und der einfachen Handhabung haben sich Nützlinge wie die Florfliegenlarve gegenüber den Hausmitteln gegen Wollläuse bewährt. Ihre Anwendung ist unkompliziert und die Befallskontrolle erfolgt diskret, nachhaltig und auf natürliche Weise.

Wollläuse erfolgreich abwehren: Präventive Strategien für Pflanzen

Präventive Strategien für gesunde Zimmerpflanzen erlauben es, Wollläusen vorzubeugen und im Fall der Fälle größere Schäden an geliebten Pflanzen zu verhindern. Aber was können wir tun gegen Wollläuse? 

Was ist ihre Ursache, woher kommen Wollläuse?

In den meisten Fällen ziehen Wollläuse, oder auch Schmierläuse genannt, unbemerkt in neuen Zimmerpflanzen oder Substraten bei uns ein. Ein Befall entwickelt sich in aller Regel schleichend, so dass einige Zeit vergehen kann, bis die Wollläuse an den Pflanzen zu Schaden geführt haben oder sich durch ihre bauschigen Kolonien bemerkbar machen. Häufig ist es bis dahin fast unmöglich nachzuvollziehen, welche der hübschen neuen Orchideen ursprünglich verantwortlich war für den Einzug der Schädlinge.

Im Freien, wie in Gewächshäusern und Kulturen, finden Wollläuse ihren Weg in aller Regel ebenfalls durch belastetes Substrat, wie Humus oder neue Pflanzenerde, in unsere Gärten. Da junge Wollläuse unerwartet mobil sind, können sich die winzigen Schädlinge recht unbemerkt von einer Quelle über einen größeren Bereich ausbreiten, so dass gerade im Freien die Identifikation ihres Ursprungs kaum auszumachen ist. 

Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die, präventiv angewendet, eine Population auf verträglichem Maße halten können, selbst wenn sich der Schädling einmal einschleicht.

Pflanzengesundheit zählt - bereits im Voraus!

Gesunde Pflanzen geraten grundsätzlich weniger stark ins Visier von Schädlingen wie der Wolllaus, da die pflanzeneigene Abwehrkraft sich gegen die Eindringlinge wehrt. Ist eine Pflanze jedoch geschwächt, dann lässt auch die Abwehrkraft nach und Wollläuse, Schmierläuse und andere Schädlinge haben ein leichteres Spiel. Es ist daher wichtig, die allgemeine Pflanzengesundheit über das richtige Substrat, passenden Dünger, eine ausreichende Wassermenge und ideale Standortverhältnisse bestmöglich zu fördern.

Wollläuse bevorzugen neben geschwächten Pflanzen trockene und warme Verhältnisse, die sie häufig in beheizten Innenräumen und Gewächshäusern finden. Um es dem Schädling hier unbequem zu machen, kann die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und der Raumtemperatur helfen. Ein kleines Gefäß mit Wasser auf der Heizung platziert, gibt stetig Feuchtigkeit in seine Umgebung ab. Auch das regelmäßige feuchte Abwischen der Blätter oder das Besprühen mit einer Sprühflasche können zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit als Präventionsmaßnahme beitragen. Eine Verbreitung der Wolllaus wird damit im besten Fall verhindert, zumindest jedoch deutlich verlangsamt.

Fazit

Wollläuse, oder auch Schmierläuse genannt, sind nicht nur ein Ärgernis, sondern eine echte Gefahr für die Pflanzengesundheit. Wird ein Befall entdeckt, dann sollte sorgsam und zügig reagiert werden, um ein Ausbreiten und eine Vertiefung der bisherigen Pflanzenschäden zu vermeiden. 

Hausmittel können in Fällen mit sehr leichtem Befall oder zur Prävention eingesetzt werden, während hier laufend kontrolliert werden sollte, inwieweit die Maßnahmen für die Pflanzengesundheit verträglich sind. 

Bei mittlerem bis starkem Befall ist eine professionelle Lösung im Grunde unumgänglich, möchte man das Schicksal seiner Pflanze nicht letztendlich besiegeln. Im Kampf gegen die Wolllaus muss es dabei nicht immer eine chemische Behandlung sein! Mit ihren Nachteilen in Bezug auf Gesundheit und Umweltverträglichkeit orientieren sich mehr und mehr Gärtner von chemischen Pestiziden weg. 

Eine ideale Alternative bieten hier Nützlinge wie die Florfliegenlarve!

Das winzige Insekt ist unauffällig und völlig ungefährlich für Mensch und Tier. Einmal auf die Pflanze aufgebracht, gehen die Florfliegenlarven ihrer Arbeit unverzüglich nach und spüren Schädlinge wie die Wolllaus oder Schmierlaus mit Präzision auf. Die Schädlinge dienen der harmlosen Florfliegenlarve als Nahrungsquelle, so dass keinerlei externe Motivation für den Behandlungserfolg notwendig ist. Florfliegenlarven befreien damit auch geschwächte Pflanzen ideal verträglich, zuverlässig und schnell, ohne belastende Rückstände oder den Einsatz von Gift. Eine ökologische Lösung, die altbekannten Maßnahmen  in Einfachheit und Anwendung in nichts nachsteht!